Käte Strobel
Käte Strobel
(Archiv der Sozialen Demokratie)
1907–1996
Die gebürtige Nürnbergerin engagierte sich seit ihrer Jugend in der SPD und war unter anderem Landesvorsitzende der sozialdemokratischen Kinderfreunde. Ihr Mann Hans wurde 1934 wegen „Vorbereitung des Hochverrats“ im KZ Dachau interniert. Nach 1945 engagierte sich Strobel für den Wiederaufbau der SPD und war 1958-1971 Mitglied des SPD-Parteivorstands. 1966 wurde Käte Strobel in der Großen Koalition Ministerin für Gesundheit, 1969-1972 war sie unter Willy Brandt Ministerin für Jugend, Familie und Gesundheit. Käte Strobel setzte sich für ein modernes Rollenbild der Frau ein und für das Recht auf „personale und berufliche Entfaltung“ von Ehefrauen. Kritik erntete die erste sozialdemokratische Familienministerin für einen Modellversuch zur Einführung von Tagesmüttern. Anfang der 1970er Jahre sahen noch immer viele Konservative durch berufstätige Mütter die Familie gefährdet, obwohl auch zu jener Zeit mehr als 35% der Mütter mit Kindern unter 18 Jahren arbeiten gingen. Käte Strobel war 1958-1967 auch Mitglied des Europaparlaments und gehörte 1972-1978 dem Nürnberger Stadtrat an. 1989 wurde ihr als erster und bisher einziger Frau die Ehrenbürgerwürde der Stadt Nürnberg verliehen.