Sozialdemokratisches Pressewesen

Da die Arbeiterbewegung von Anfang an von allen bürgerlichen Presseorganen bekämpft wurde, gründete sie früh eigene Zeitungen. Bereits im 19. Jahrhundert gab es in Bayern eine vielfältige sozialdemokratische Presselandschaft. Mit „Der Proletarier“ erschien in München 1869 die erste sozialdemokratische Zeitung Bayerns. Wegen zahlreicher Repressionen existierte die Zeitung nur bis 1871.

Weitaus länger bestand die sozialdemokratische Münchner Post, die aus der Süddeutschen Post hervorging. 1890 war die Zeitung an die Partei übergegangen. 1933 wurde die Münchner Post schließlich verboten.

Auf eine lange Tradition kann auch die ebenfalls 1933 verbotene Fränkische Tagespost zurückblicken. 1871 erstmals als „Fürther demokratisches Wochenblatt“ herausgekommen wurde sie 1874 in „Nürnberg-Fürther Socialdemokrat“ umbenannt. Ab 1878 erschien sie unter dem Namen „Fränkische Tagespost“ und erreichte 1932 eine Auflage von 32.000 Exemplaren. Zu den Redakteuren zählten Karl Grillenberger, Kurt Eisner und Philipp Scheidemann.

Lexikon Bild 010: Titelblatt „Der Proletarier“ [Unbekannt]
Titelblatt „Der Proletarier“
(Unbekannt)