Bewegung „Neu Beginnen“
Die Bewegung „Neu Beginnen“ wurde durch die gleichnamige Programmschrift des Berliner Sozialisten Walter Loewenheim angestoßen, die Ende 1933 veröffentlicht wurde. Sie fand im illegalen sozialdemokratischen Untergrund und insbesondere bei den jüngeren Sozialisten große Zustimmung. Anders als die Mehrheit der SoPaDe interpretierte Loewenheim das nationalsozialistische Regime nicht als Herrschaft, die binnen kurzer Zeit an ihren Widersprüchen zu Grunde gehen müsste. Durch die Spaltung der Arbeiterbewegung und ihre Unfähigkeit, die Revolution durchzusetzen, vor allem aber auch wegen der Zustimmung breiter Volksschichten sah er die Voraussetzungen für eine langandauernde nationalsozialistische Herrschaft gegeben. Er forderte deshalb eine langfristig angelegte konspirative und illegale Arbeit gegen den Faschismus und meinte, eine künftige revolutionäre Arbeiterpartei müsste aus den illegal arbeitenden Gruppen hervorgehen. Der Bewegung „Neu Beginnen“ schlossen sich auch Grenzsekretäre der SoPaDe, unter anderem Waldemar von Knoeringen an.
Titelblatt der Programmschrift „Neu beginnen“
(Bildarchiv Hofmann)